Der jüngste WIR-Network-Event führte die Mitglieder nach Rothrist zur Firma Schöni Transport AG. Die Besichtigung des neuen Logistik-Centers verdeutlichte auf eindrückliche Weise, was hinter den markanten, roten Schöni-Lastwagen steckt: Nebst vielen PS auch jede Menge Spezialdienstleistungen, hunderte von Arbeitsplätzen und eine gigantische Lagerfläche.
Sie begegnen uns tagtäglich: Unzählige Lastwagen verkehren auf den Strassen in der Region und auf den Autobahnen quer durch die Schweiz. Manchmal stellen sie für uns ein Ärgernis dar, manchmal bestaunen wir die Kolosse einfach nur, die Tonnen von Waren und Gütern an unzählige Orte in der Schweiz oder ins Ausland transportieren. Unter den vielen Lastwagen stechen sie heraus, sind sie nicht zu übersehen, die roten Kolosse der der Firma Schöni Transporte AG aus Rothrist. Die Mitglieder des WIR-Networks Olten-Solothurn-Oberaargau wollten wissen, was genau hinter den roten Lastwagen steckt. Der jüngste WIR-Network-Event führte deshalb rund 70 Mitglieder nach Rothrist ins neue Logistik-Center der Schöni Transport AG.
Start mit einem alten FBW Lastwagen
Auf einem rund anderthalbstündigen Rundgang entführten Peter Righi und Daniel Zimmermann (Qualitätsmanagement) die WIR-ler in eine beeindruckend «Schöni» Transportwelt. Im Jahre 1969 gründete Erich Schöni die Einzelfirma Erich Schöni Transporte Wynau. Er startete mit einem alten FBW Lastwagen. Schon bald darauf entstand ein kleiner Fuhrpark. Während Erich am Steuer für seine Kunden unterwegs war, hielt seine Frau Ruth Schöni ihm den Rücken frei, indem sie sich zuhause um das Büro kümmerte. Bereits 1971 stieg Schöni in den Italien-Verkehr ein. Damit wurde der Grundstein für ein erfolgreiches international tätiges Transportgeschäft gelegt.
Die Firma wuchs und entwickelte sich. Im Jahr 1980 folgte die Erstellung des ersten Hallenbaus mit Büros in Wynau. 1998 wurde am gleichen Standort ein neues Logistik-Terminal in Betrieb genommen. Auch die Flotte wurde kontinuierlich ausgebaut, sie umfasst nun bereits mehr als 30 Lastwagen. Im Jahr 2003 wird zudem die Niederlassung in Stabio (TI) an der italienischen Grenze eröffnet. Mit der Übernahme der Transag steigt Schöni ins Stückgutgeschäft ein. 2005 steigt das Unternehmen in den unbegleiteten kombinierten Verkehr (UKV) ein. Inzwischen werden jährlich rund 16’000 Schöni-Sattelauflieger mit einem Verladegewicht von rund 475’000 Tonnen im kombinierten Verkehr durch den Gotthard befördert. 2009 steigt die Schöni Transporte AG in das Outsourcing-Geschäft mit dem ersten Grosskunden Kimberly-Clark ein. Das Jahr 2014 geht als weiterer Meilenstein in die Geschichte der Firma ein. Am 14. Februar erfolgt nach einer gründlichen Planungsphase der Spatenstich zum neuen Logistik-Center in Rothrist.
Raum für 15’000 Palettenplätze
Im Juni 2016 wird das neue Logistik-Center bezogen und der Hauptsitz wird nach Rothrist verlegt. Der Firmenwechsel nach Rothrist beinhaltet die geografische Zusammenführung der Abteilungen Transport national (bisher in Neuendorf) und Transport international (bisher in Wynau) an den neuen Standort. Damit werden die Steigerung der operativen Effizienz bezweckt sowie die Verkürzung der Durchlaufzeiten und die Verbesserung des Kundenservices angestrebt. Die insgesamt fünf Stockwerke sind mit vier Paletten-Förderanlagen, zwei Warenaufzügen sowie drei Personenliften erschlossen und bieten Raum für 15’000 Palettenplätze. 43 gedeckte oberirdische und sechs unterirdische Rampenplätze garantieren eine effiziente und wettersichere Be- und Entladung der Fahrzeuge. Die Umschlaglogistik wird unterstützt durch eine Schienenförderbahn.
Den Mitarbeitenden steht eine eigene Betriebskantine zur Verfügung. Für den Fuhrpark steht eine moderne Werkstatt mit MFK-Prüfhalle, eine Portal-Waschanlage sowie die betriebseigene Tankstelle mit Diesel und Ad-Blue zur Verfügung. Dazu verfügt das Areal über einen der besten Bahnanschlüsse der Schweiz (Gleislänge). Am Standort in Rothrist werden aktuell über 800 Mitarbeitende beschäftigt, die laut Peter Righi dafür sorgen, dass alles transportiert wird, was der Kunde wünscht, ob gekühlte oder ungekühlte Ware, Stückgut oder Komplettladungen.
Walter Ryser