Das Kunstmuseum Bern plant seine Zukunft. Unter grosser Beteiligung der Öffentlichkeit hat das Kunstmuseum Bern im vergangenen Jahr drei Lösungskonzepte auf Stufe Machbarkeit ausgearbeitet. Im Interesse der Kostentransparenz und zur Sicherstellung eines erfolgreichen Wettbewerbsverfahrens wird bis Sommer 2020 eine umfassende Betriebskostenanalyse erstellt. Der Architekturwettbewerb beginnt somit voraussichtlich Ende 2020.
Mehr Gegenwartskunst und historische Sammlung, mehr Kunstgenuss sowie mehr Dialog und Auseinandersetzung mit den Fragen der Gesellschaft sollen in lichten und offen konzipierten Räumlichkeiten das Kunstmuseum der Zukunft prägen. Im Zentrum steht die Kunstvermittlung, die Begegnung und Bildung, eine attraktive Gastronomie und Zonen, in denen man sich einfach aufhalten kann. Dazu ein Research-Lab für Forschung und internationalen Austausch, Stärkung der Provenienzforschung und neue Räumlichkeiten für die konservatorische Pflege der über 50’000 Kunstwerke.
Unter grosser Beteiligung der Öffentlichkeit wurden im vergangenen Jahr auf Basis einer Machbarkeitsstudie drei Lösungskonzepte erarbeitet, mit welchen das Kunstmuseum der Zukunft neu gedacht wird. Weiter soll sich das Kunstmuseum zu Stadt und Aarehang hin öffnen, mit Orten der Begegnung, an welchen Kunst in allen Dimensionen erlebbar wird. Die umgestaltete Hodlerstrasse soll die Altstadtqualitäten mit dem Kunsterlebnis verbinden und den öffentlichen Raum mit neuen Sinneseindrücken und Treffpunkten bereichern. Per Ende 2019 konnten die dringendsten Sanierungsmassnahmen im Bereich Erdbebenertüchtigung, Klima- und Brandschutz mit Unterstützung des Kantons umgesetzt werden, sodass der Museumsbetrieb im Atelier-5-Bau des Kunstmuseums für die nächsten Jahre sichergestellt ist.
Betriebskostenanalyse erstellen
Inzwischen hat der Stiftungsrat der Dachstiftung Kunstmuseum Bern – Zentrum Paul Klee mit allen Finanzierungspartnern die Lösungskonzepte diskutiert. Dabei zeigte sich, dass noch vor dem Variantenentscheid die Betriebskosten vertieft geprüft werden sollen. Dies im Interesse der Kostentransparenz, aber auch zur Sicherstellung eines erfolgreichen Wettbewerbsverfahrens. Der Stiftungsrat hat deshalb entschieden, für alle drei Varianten bis im Sommer 2020 eine umfassende Betriebskostenanalyse zu erstellen. Dabei werden auch die Anforderungen an ein «Green Museum», der nachhaltige Ressourceneinsatz und die optimale Logistik- und Ablaufplanung in Abstimmung mit Ausstellungs-betrieb, Forschung und Gastronomie zentrale Bestandteile der Kostenanalyse sein.
Architekturwettbewerb Ende 2020
Das gesamtheitlich ausgerichtete Modell wird mit einem interdisziplinären Team von Spezialistinnen und Spezialisten aus allen Fachbereichen erstellt und soll auch für das Zentrum Paul Klee Anwendung finden. So kann sichergestellt werden, dass der Neubau keine negativen Auswirkungen auf den künftigen Gesamtbetrieb hat. Parallel zur Kostenanalyse wird im Rahmen der strategischen Ziele das künstlerische Gesamtkonzept «Kunstmuseum der Zukunft» durch die Fachleute des Kunstmuseum Bern weiter konkretisiert. Weitere Grundlagen des Architekturwettbewerbs sind geklärt: Das Wettbewerbsverfahren wurde mit den Architekturverbänden, welche aufgrund wettbewerbsrechtlicher Fragen Beschwerde gegen das Projekt «Modernisierung» erhoben hatten, einvernehmlich abgestimmt. Ebenfalls vorliegend sind die Grundlagen für ein mögliches Contracting, auf dessen Basis die Technologiepartnerschaft mit Energie Wasser Bern (ewb) in den Bereichen Kälte, Klima, Heizung und Elektro mit erneuerbaren Energien wie Photovoltaik weiterentwickelt werden soll. «Mit der Betriebskostenanalyse sorgen wir gegenüber Finanzierungspartnern und Öffentlichkeit für Kostentransparenz» sagt Jonathan Gimmel, Präsident der Dachstiftung Kunstmuseum Bern – Zentrum Paul Klee. Die Betriebskostenanalyse wirkt sich auf den Zeitpunkt des Wettbewerbs aus. Nach Vorliegen der Ergebnisse wird auch die Optimierung der Lösungskonzepte mehrere Monate in Anspruch nehmen. Anders als geplant, kann der Architekturwettbewerb somit nicht vor Ende 2020 lanciert werden. Je nach Geschäftsverlauf kann zudem eine Harmonisierung des Entscheidverfahrens mit der Volksabstimmung zum neuen kantonalen Polizeizentrum in Niederwangen sinnvoll sein.
pd